Age is just a number – um das Altern kommen wir trotzdem nicht herum. Inmitten der Debatten rund um Klimabewegung, Identitätspolitik und Körperbilder ist es Zeit, längst überkommene Generationsverträge neu zu verhandeln. So hat nicht erst die jüngere Pandemiegeschichte gezeigt, dass Fragen nach Verantwortungen und Solidarität neu gestellt werden müssen. Das Performance-Festival COMING OF AGE widmet sich verschiedenen Facetten des Alterns in der Gesellschaft – und blickt dabei auf die unterschiedlichen Herausforderungen eines Phänomens, das uns alle betrifft.
In Premieren, Gastspielen und Diskussionen setzen wir auf intergenerationalen Austausch und möchten zugleich der Unsichtbarkeit des Alterns in theatralen, sozialen und politischen Zusammenhängen entgegenwirken. Die Stücke des Festivals entwerfen alternative Sorge- und Pflegemodelle, rechnen ab mit überkommenen Traditionen, arbeiten Elternbeziehungen und Generationenverträge auf, und denken Wahlfamilien und Gesellschaften neu. Auch die Herausforderungen des Alterns in den aufführenden Künsten nehmen wir kritisch in den Blick: Wieso sind alternde Körper auf der Bühne immer noch tabubesetzt? Warum hat die Freie Szene den Anschein ewiger Jugend? Und welche strukturellen Veränderungen braucht es, um sich das Älterwerden in Theaterberufen leisten zu können?
Und auch die Sophiensæle werden älter: Im Rahmen des Festivals feiern wir das 25-jährige Jubiläum der Sophiensæle und die 30. Ausgabe der Tanztage Berlin! Zu diesem Anlass wird auch unsere Publikation Openings erscheinen, die auf die Diskurse und Atmosphären der Freien Szene der letzten zehn Jahre zurückblickt.