Vanessa Stern
Gebeine. Die Frieda, die ich meine
Film
September 15 – November 07
Online
Eintritt frei
auf Deutsch

Vierzehn alte Frauen erinnern sich in vierzehn kurzen Filmen an Frieda. Dabei sagen alle die Wahrheit, doch jede weiß etwas anderes.

Frieda ist Lehrerin gewesen, behaupten die meisten, vielleicht auch Erzieherin mit Ausbildung zur Detektivin, eine sagt, sie wäre für ihre Doktorarbeit nach Zimbabwe gegangen. Höchstwahrscheinlich war Frieda Schwäbin, vielleicht auch Schwedin, Berlinerin sowieso. Sie hatte Berufsverbot und arbeitete in der Agentur für Arbeit, war alleinerziehend, kinderlos und hatte sieben Leben; sie fiel von Pferden, aus Autos, mit Rollschuhen, von Brücken, schätzte das Wasser tiefer als es war, blieb mit dem Kopf im Schotter stecken. Sie überlebte Krankheiten, Haustiere, Ex-Partner*innen. Sie war Vegetarierin, liebte Leberkäs und politischen Protest, ging auf die Straße, steppte im Wohnzimmer und pilgerte atheistisch den Jakobsweg. Manche sagen, sie hätte sich nie etwas gebrochen, andere behaupten ihr Skelett sei löchriger gewesen als Emmentaler. Die Geschichte eines Lebens zeichnet sich ab wie ein Skelett.

Vierzehn Knochen an Friedas Skelett führen zu vierzehn Frauen, die über Frieda sprechen. Aber gehören die Knochenfunde eigentlich zusammen oder sind da fremde Knochen im Spiel? Ergibt sich ein Ganzes, ein Sinn?

VANESSA STERN, Schauspielerin, Gründerin des Krisenzentrums für weibliche Komik, arbeitet seit 2011 kontinuierlich im Rahmen ihres Projekts Heulen kann jede – weibliche Komik in der Krise an den Sophiensælen. Im April 2018 hatte ihr HKF-gefördertes Stück Die Umschülerinnen oder Die Komödie der unbegabten Kinder Premiere. Regelmäßig produziert sie Folgen ihres großen Komiklabor-Showformats La dernière crise – Frauen am Rande der Komik im Festsaal der Sophiensæle. heulenkannjede.de

MIT Regine Allgayer-Kaufmann, Irmela Körner, Brigitte Geier, Barbara Wölfle, Marlis Günther, Gertrud Graf, Gunilla Lager-Ebkes, Elsa Brabender, Marina Boy, Ursula-Maria Scherer, Flora Veit-Wild, Susanne Stallmann, Charlotte Rudolph REGIE Vanessa Stern KAMERA, SCHNITT Dietmar Schmidt REGIEASSISTENZ, KOORDINATION Judith Anna Müller TONBEARBEITUNG Robin Plenio GESTALTUNG SKELETT Jane Saks PRODUKTIONSLEITUNG Eva-Karen Tittmann 

Eine Produktion von Vanessa Stern in Koproduktion mit den SOPHIENSÆLE im Rahmen des Festivals Coming of Age. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Medienpartner: Berlin Art Link, taz.die tageszeitung, tipBerlin