Jaha Koo / Campo
The History of Korean Western Theatre
Dokumentartheater/Performance
September 24 | 21.00 Uhr
September 25 | 21.00 Uhr
Festsaal
15/10 €
auf Koreanisch mit deutschen und englischen Untertiteln

Im dritten Teil seiner Hamartia-Trilogie stellt sich Performer Jaha Koo in einer humorvollen Gesellschaftsanalyse der Frage, wie verloren gegangene Theatertraditionen zu neuer Bedeutung gelangen können.Hierfür lädt er die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Form seiner Großmutter, dem neugeborenen Sohn und einem Reiskocher ein, über Abschied, Verlust und Hoffnung zu sprechen. Sie tauschen Geschichten und Erinnerungen aus und wandern durch ein Archiv von Bildern und Sounds. Dabei reflektiert Jaha Koo auch seine eigene Künstlerbiografie: Um zu verstehen, was Theater bewirken kann, zieht er die jüngste Geschichte Südkoreas heran, vom Erbe der Militärdiktatur bis zum anhaltenden Einfluss der westlichen Kultur auf den südkoreanischen Theaterkanon. Wie kann Verlorenes wiedergefunden werden, ohne in der Vergangenheit stecken zu bleiben? Der Künstler enthüllt kleine Risse im modernen Konfuzianismus, der nach wie vor das Moralsystem, die Lebensweise und die sozialen Beziehungen zwischen den Generationen in Südkorea bestimmt. Mit Blick auf eine neue Generation versucht er, mit einer Tradition voll Selbstzensur und Wahrung des Scheins zu brechen, um selbstbewusst in eine neue Zukunft zu blicken.

The History of Korean Western Theatre ist nach den Stücken Cuckoo und Lolling and Rolling der dritte Teil der Hamartia-Trilogie, in der sich Jaha Koo anhand unterschiedlicher Beispiele mit dem Einfluss des Westens auf die südkoreanische Gesellschaft auseinandersetzt.

 

Das Stück dauert etwa 60 Minuten ohne Pause. Es ist auf Koreanisch mit englischen und deutschen Untertiteln. Die Lichtstimmung ist eher dunkel. Es werden großflächige Videoprojektionen verwendet, die flackern können und manchmal sehr hell und bunt sind. Bei der Aufführung kommen laute, verzerrte Stimmen zum Einsatz. Die Musik ist zeitweise laut und intensiv und in einem Moment setzt der Ton überraschend ein. Der Publikumsbereich auf der Tribüne ist bestuhlt.Es gibt einen Sitzsackplatz und zwei Rollstuhlplätze, die nach Verfügbarkeit telefonisch reserviert oder im Online-Ticketshop sowie an der Abendkasse gekauft werden können. Bei Fragen oder für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Gina Jeske unter oder 030 27 89 00 35.

JAHA KOO (*1984) ist ein südkoreanischer Theater-/Performance-Macher und Musikkomponist. Seine künstlerische Praxis oszilliert zwischen Multimedia und Performance in musikalischer, videotechnischer, textlicher und installativer Eigenregie. Seine Performances sind eng mit Politik, Geschichte und seinen eigenen persönlichen Themen verwoben. Seit 2014 arbeitet Koo an seiner Hamartia-Trilogie. Koo studierte Theaterwissenschaften (BFA) an der Korea National University of Arts und absolvierte ein Studium bei DasArts (MA) in Amsterdam. Seit ein paar Jahren lebt und arbeitet er in Belgien. GuJAHA ist das Pseudonym von Jaha Koo als Musikkomponist.

KONZEPT, TEXT, REGIE, MUSIK, VIDEO Jaha Koo PERFORMANCE Jaha Koo, Seri & Toad DRAMATURGIE Dries Douibi BÜHNENBILD, ZEICHNUNG Eunkyung Jeong KÜNSTLERISCHE BERATUNG Pol Heyvaert TECHNIK Korneel Coessens, Jan Berckmans, Bart Huybrechts, Koen Goossens (& Jonas Castelijns) Hardware Hacking Idella Craddock RECHERCHE Eunkyung Jeong & Jaha Koo RECHERCHEASSISTENZ Sang Ok Kim INTERVIEW Jooyoung Koh, Kiran Kim, Kyungmi Lee

Eine Produktion von Jaha Koo und CAMPO koproduziert von Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Münchner Kammerspiele, Frascati Producties (Amsterdam), Veem House for Performance (Amsterdam), SPRING performing arts festival (Utrecht), Zürcher Theaterspektakel, Black Box teater (Oslo), International Summer Festival Kampnagel (Hamburg), Tanzquartier Wien, wpZimmer (Antwerpen), Théâtre de la Bastille (Paris) & Festival d’Automne à Paris residencies Kunstencentrum BUDA (Kortrijk), Decoratelier Jozef Wouters (Brüssel), Doosan Art Center (Seoul) mit der Unterstützung von Beursschouwburg, Vlaamse Gemeenschapcommissie & Amsterdams Fonds voor de Kunst. Das Gastspiel im Rahmen des Festivals Coming of Age wird ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Medienpartner: Berlin Art Link, taz.die tageszeitung, tipBerlin